Erstmalige Kartierung von Antibiotikaresistenzgenen entlang der gesamten Donau
Die weltweite Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen in der Umwelt stellt eine wachsende Gesundheitsbedrohung dar. Große Flüsse sind hierbei von besonderer Bedeutung, da sie wichtige Lebensadern sind und gleichzeitig in hohem Maße durch Abwassereinleitungen belastet werden. In einer großangelegten Zusammenarbeit des ICC Water & Health mit MedUni Graz, IFA Tulln und internationalen Kooperationspartnern wurde erstmals das räumliche und zeitliche Vorkommen von Antibiotikaresistenzgenen (ARG) entlang 2311 km der schiffbaren Donau untersucht.
Die Integration moderner Fäkalverschmutzungsdiagnostik mit ökologischen und chemischen Schlüsselparametern ermöglichte eine Verknüpfung der ARG-Konzentrationen mit den wichtigsten Verschmutzungsquellen zur Erklärung der beobachteten Resistenzmuster. Verschmutzung durch menschliche Abwässer war der dominierende Faktor für die beobachteten ARG-Muster entlang der Donau. Andere signifikante Korrelationen spezifischer ARG wurden mit dem Durchfluss, bestimmten Metallen und Pestiziden beobachtet. Tierische Verunreinigungen waren nur sporadisch feststellbar und waren schwächer mit ARG korreliert.
Die kürzlich im Nummer 1 Journal unseres Forschungsbereichs publizierte Studie liefert erste umfassende ARG Basiswerte entlang der Donau und legt die Grundlage für die zukünftige Überwachung von Trends sowie für die Empfehlung zielgerichteter Managementmaßnahmen.
Die Studie
Schachner-Groehs I, Koller M, Leopold M, Kolm C, Linke RB, Jakwerth S, Kolarevic S, Kracun-Kolarevic M, Kandler W, Sulyok M, Vierheilig J, Toumi M, Farkas R, Toth E, Kittinger C, Zarfel G, Farnleitner AH & Kirschner AKT (2024) Linking Antibiotic Resistance Gene Patterns with Advanced Faecal Pollution Assessment and Environmental Key Parameters along 2300 km of the Danube River. Water Research 252, 12124